{} Half Moon Run // beautiful words and music

Servus Baba und hallo, wie gesag kommt es oft nur auf die Anordnung der Worte an.

H A L F   M O O N   R U N

Das ist eine Reihung von Worten, die, wie man findet, einfach nur schön nebeneinander aussehen. Man ist die Band „Half Moon Run“, founded in Montreal im Jahre 2010. Sie feiern also dieses Jahr schon ihren fünften Geburtstag und können bereits stolz auf zwei veröffentlichte Alben zurück blicken. Zumindest bald. Denn am 23. Oktober erscheint ihr zweites Studio Album, das nach der Düsternis von „Dark Eyes“ (2012) als „Sun leads me on“ erstrahlt. Hoffentlich ist es auch genau so strahlend, wie sein Titel. Schon 2012 war ich komplett begeistert, als ich auf einem verlassenen und fremden Blog über ein Video ihrer Show gestolpert bin, das sie zeigt, wie sie Full Circle spielen. Sehr hübsche Gesichter, eine krasse Stimme – die von kräftig-kehlig bis zerbrechlich und schwach alles kann – men with buns, glitzernde Gitarrenklänge, Klangteppiche, Stimmungssuppe, leise und zierlich wie ein Vögelchen oder laut und schrammelig wie ein Elefant im Porzellanladen. Das sind Half Moon Run, das sind vier Freunde, die nicht nur die Musik miteinander teilen. Man merkt es ihrer Musik auch an, dass es nicht nur Projekt-Tracks sind, die mal eben so im Studio gemeinsam aufgenommen werden. Sie kommen direkt aus dem Leben dieser Jungs, aus dem Leben von Devon, Connor, Dylan und Isaac.

hmr

Conner carrying Devon

Ihre Musik ist düster, sphärisch und unergründlich, sie ist gut für Lagerfeuerabende am Flussufer, sie ist gut für einsame Wintertage, sie ist gut für Feuerzangenbowle-Partys. Sie macht melancholisch und nachdenklich, sie wiegt einen in den Schlaf und rüttelt einen wach, sie wispert von Erde und Wasser und Wärme und der Kälte vor der Tür. Sie ist ursprünglich und authentisch, sie begeistert und stößt wiederum ab, sie fängt ein und fasziniert. Düster und trotzdem melodisch, melancholisch und trotzdem heiter.

Ich kenne bisher nur das erste Album und habe es schon ganz in mich aufgesogen. Aber es war meine absolute Winter-Musik. Nur der Track „Fire Escape“ ist universal, er hat mich stets das ganze Jahr über in den Schlaf gesungen, mir den inneren Frieden geschenkt, obwohl ich immer beim einschlummern über diese schönen und bedeutungsschwangeren Worte nachgrübeln musste:

„Hey murderer! Killing keeps us close enough.

Hey murderer! Every breath you steal is a breath that I breathe for you.“

Es ist wohl mal wieder das Geheimnis der Liebe, das alle Musiker grundlegend inspiriert und dazu bewegt, das Instrument in die Hand zu nehmen.

HmR.

Vor ein paar Tagen habe ich gelesen, dass Menschen, die gerne viel Zeit in ihrem Bett verbringen durchschnittlich an einer mittelschweren Depression leiden müssen. Wenn ich bedenke, wie viele düstere Gedanken ich mir täglich mache, und wie gerne ich bis mittags in meinem Bett liege und schlummere, muss ich schon schwer depressiv sein, wenn man diesen Maßstäben glauben darf. Da macht es die dickflüssig-schwere Musik von „Half Moon Run“ auch nicht besser. Trotzdem werde ich mir das Album kaufen, trotzdem werde ich sie weiter hören, trotzdem werden sie für mich niemals an Beliebtheit verlieren. Ihre Art hat mich fasziniert, ihre Kombination von natürlicher Schwere mit wunderbaren Worten, Ironie mit Plakativität, Träumen und Wirklichkeit.

So, hier nun noch der Song, der mich addicted gemacht hat, vielleicht springt es auf euch ja auch über.

Bussi Baba, Tober

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